TENS-Geräte richtig anwenden

TENS-Geräte richtig anwenden

Eine TENS-Behandlung kann bei verschiedensten Schmerzarten zu einer Linderung der Beschwerden beitragen. Doch um die gewünschte Wirkung zu erreichen, ist auch die richtige Anwendung ausschlaggebend. Mit etwas Übung bekommen Sie die nötige Routine.

Ist TENS für mich geeignet?

TENS steht für Transkutane Elektrische Nervenstimulation. Dabei handelt es sich um eine elektromedizinische Reizstrombehandlung, die bei vielfältigen Beschwerden zur Schmerztherapie eingesetzt werden kann. Besonders häufig kommt sie als Begleittherapie bei Schmerzen des Bewegungsapparates – zum Beispiel Nacken-, Rücken- oder Knieschmerzen – zum Einsatz.

Die Reizstrombehandlung ermöglicht keine ursächliche Behandlung von Schmerzen. Viele Patienten profitieren aber von der schmerzunterdrückenden Wirkung. Dies hat oft auch zur Folge, dass zum Beispiel der Bedarf an Schmerzmitteln gesenkt werden kann. Die Behandlung mit einem TENS-Gerät gilt bei richtiger Anwendung als schmerzfrei, nebenwirkungsarm und risikolos. Ein weiterer wichtiger Vorteil liegt darin, dass die Behandlung mit kleinen, akku- oder batteriebetriebenen Geräten auch zu Hause erfolgen kann.

Wichtig: Klären Sie vorab mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten, ob eine TENS-Therapie in Ihrem Fall infrage kommt. Beachten Sie, dass die TENS-Therapie in bestimmten Fällen nicht angewendet werden darf – etwa, wenn Sie einen Herzschrittmacher oder ein anderes elektrisches Gerät im Körper tragen und wenn Sie an Thrombosen oder Epilepsie leiden.

Anwendungsgebiete

TENS kommt bei verschiedensten Schmerzarten infrage, so z. B. bei:

  • Muskel-, Gelenk- und Sehnenschmerzen
  • Arthroseschmerzen
  • Schmerzen infolge von Unfällen, Überlastung oder Reizung
  • Nervenschmerzen
  • Phantomschmerzen

TENS-Geräte: Unterschiedliche Modelle verfügbar

Umgangssprachlich werden TENS-Geräte auch als „Reizstromgerät“ oder als „Schmerztherapie-Gerät“ bezeichnet. Heutzutage gibt es verschiedenste Modelle. Die einen werden mit Batterien betrieben, die anderen mit einem Akku. Viele gängige Reizstromgeräte erlauben die Anwendung an unterschiedlichen Körperstellen, andere wiederum sind speziell für die Behandlung ganz bestimmter Areale entwickelt. Manche Geräte sind kabellos und können so auch unterwegs oder sogar nachts zur TENS-Behandlung eingesetzt werden. Zudem gibt es TENS-Geräte, die ganz bequem via App gesteuert werden. Informieren Sie sich vorab genau, welches Gerät Ihre persönlichen Bedürfnisse am besten erfüllt.

Das sollten Sie wissen

Um zu verstehen, wie genau Ihr TENS-Gerät funktioniert und welche Möglichkeiten es bietet, sollten Sie im ersten Schritt unbedingt die Gebrauchsanleitung sorgfältig durchlesen. Wichtige Aspekte, über die Sie Bescheid wissen sollten sind u. a. diese:

An- und Ausschalten des Gerätes: Wie schaltet man das Gerät ein und wie schaltet man es aus? Welche Schritte müssen in welcher Reihenfolge stattfinden?

Handhabung der Elektroden: Machen Sie sich speziell mit der Handhabung der Elektroden vertraut. Je nach Körperregion, die behandelt werden soll, können verschiedene Elektrodenformen und größen nötig sein. Lesen Sie auch nach, wo genau Sie die Elektroden platzieren sollten und was dabei zu beachten ist. Die Haut sollte in diesem Bereich zum Beispiel sauber, trocken und fettfrei sein. Elektroden dürfen nicht auf offenen Wunden oder erkrankten Hautbereichen platziert werden. Gut zu wissen: TENS-Elektroden sind normalerweise wiederverwendbar. Damit die Elektroden möglichst lange funktionieren, sollten Sie nach der Behandlung wieder die Schutzfolie aufkleben.

Einstellung der Behandlungs-Parameter: Bei der TENS-Therapie kommen in der Regel zwei Stimulationsfrequenzen infrage, die auch abwechselnd angewendet werden können.

  • Bei der konventionellen TENS werden hochfrequente Stromimpulse von etwa 60-100 Hz verwendet, bei denen der Patient ein deutliches Kribbeln wahrnimmt. Bei dieser Art der Behandlung wird v. a. die Schmerzweiterleitung gehemmt. Die Wirkung tritt in diesem Fall rasch ein, hält jedoch nur für kürzere Zeit an.
  • Bei der niederfrequenten TENS (akupunkturähnlich) kommen Frequenzen von etwa 3-5 Hz zum Einsatz, die Muskelzuckungen auslösen können. Sie regen die Ausschüttung körpereigener „Schmerzhemmer“ (z. B. Endorphine) an. Die Wirkung tritt in diesem Fall langsamer ein, hält jedoch auch länger an.

Vorinstallierte Programme: Viele Geräte bieten zwischenzeitlich die Möglichkeit, festgelegte Programme zur Reizstrombehandlung zu verwenden. Prüfen Sie, welche für Sie infrage kommen und probieren Sie aus, wie Ihr Körper darauf reagiert.

Behandlungszeit und Anwendungshäufigkeit: In der Regel wird empfohlen, die TENS-Behandlung mehrmals täglich über mehrere Wochen durchzuführen. Eine Therapiesitzung kann dabei etwa 15 bis 45 Minuten dauern.

Wichtig: In bestimmten Fällen darf TENS nicht angewendet werden. Das gilt zum Beispiel bei Menschen mit Herzschrittmachern, Thrombosen oder Anfallsleiden (z. B. Epilepsie).

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